Dank eines fulminanten Schlussspurts errang Christin Muche sensationell den Titel im Keirin und konnte dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit zwei Mal Gold und einmal Bronze eine passable Bilanz bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft im französischen Bordeaux sichern. Bereits am Freitag hatte Robert Bartko (Potsdam) seinen Titel in der 4000-m-Einzelverfolgung verteidigt.

Christin Muche verblüffte mit ihrem wahnsinnigen Antritt eine Runde vor dem Zielstrich Gegnerinnen wie Zuschauer. "Ich bin sprachlos. Das kann ich mir nicht erklären. Im Sprint hätte sie so auch eine Medaille geholt", sagte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer beeindruckt. Keirin-Europameisterin Muche ist damit seit 1997 die erste deutsche Bahn-Weltmeisterin.

Nach dem Rennen löste sich bei Christin Muche die ganze Anspannung und Freude in einem Heulkrampf. "Das ist der absolute Wahnsinn", schluchzte die ehemalige Schülerin der Lausitzer Sportschule Cottbus völlig aufgelöst. "Ich sollte ein Löwe sein, hat mein Trainer Rene Schmidt gesagt. Das war ich, und es ist einfach geil." Entschlossen hatte die deutsche Meisterin vor der letzten Runde die Initiative ergriffen und alle Angriffe abgewehrt.